Konsequent zum langfristigen Erfolg

tundi(01.11.2012) Anders Tandberg-Johansen setzt mit seinem Team auf Titel aus der TMT-Branche. Dank einer klaren Strategie sieht der Vermögensverwalter seinen DNB TMT Absolute Return Fonds auf Kurs.


Schütz: Wie definieren Sie Ihr Anlageuniversum? Welche Auflagen gibt es in Hinsicht auf Sektoren oder Marktkapitalisierungen?

Tandberg-Johansen: Der DNB TMT Absolute Return Fonds investiert sowohl auf der Long- als auch auf der Short-Seite in die weltweiten Aktienmärkte und dabei in die Branchen Telekommunikation, Medien und  Technologie. Derzeit konzentrieren sich unsere Investments auf Aktien, die in Europa oder den USA gelistet sind. Dennoch kann der Fonds theoretisch in Aktien aus der ganzen Welt investieren. Die meisten unserer Positionen sind Large Caps mit hohen täglichen Börsenumsätzen.

Schütz: Sie verfolgen eine SRI-Strategie. Wie setzen Sie diese Strategie mit ihrem Fonds um und wie stellen Sie sicher, dass alle Unternehmen ihres Portfolios zu dieser Strategie passen?

Tandberg-Johansen: Ethische Grundsätze gelten für alle unsere Investments. Unsere SRI-Strategie bedeutet konkret, dass DNB Asset Management besondere Vorsicht walten lässt, wenn Unternehmen sich unethisch verhalten, Menschenrechte oder die Rechte ihrer Angestellten missachten, korrupt sind oder der Umwelt schaden. Weiterhin werden wir nicht in Unternehmen investieren, die Landminen herstellen, aufbewahren oder handeln. Weitere Tabus sind Streubomben oder Atomwaffen. Auch Tabakkonzerne und Unternehmen, die pornographisches Material produzieren, meiden wir. Wir haben extra einen Ethik-Beirat gegründet, um die Maßgaben unserer SRI-Strategie umzusetzen und zu überwachen. Dem Beirat arbeiten zwei SRI-Analysten zu, welche durchweg Informationen über Unternehmen sammeln und verarbeiten. Wir haben das Konzept der nachhaltigen Investments bereits 1988 umgesetzt. Damit sind wir in diesem Bereich ein Pionier.

Schütz: Wie gehen Sie im Fonds mit Währungsrisiken um?

Tandberg-Johansen: Die meisten Titel in unserem Portfolio notieren in Euro. Daher ist der Euro auch die Hauptwährung für uns. Die meisten unserer Positionen – und damit meine ich sowohl Longs als auch Shorts – werden derivativ über einen Portfolio-Swap umgesetzt. Diese Strategie eliminiert das Währungsrisiko so lange, bis sich eine Aktie von unserem Einstiegspreis weg bewegt. Die Derivate können als individueller Future für jede einzelne Aktienposition gesehen werden. Zusätzlich wird der Portfolio-Swap monatlich neu eröffnet. Damit werden auch die Währungsrisiken wieder auf Null gesetzt. Es kommt aber auch einmal vor, dass wir Aktien direkt im Fonds haben. Dann ergibt sich ein geringes Währungsrisiko. Wir sehen dies als minimal an und hedgen das Risiko nicht ab, da die Kosten den Nutzen übersteigen würden.

Schütz:
Welche Instrumente nutzen Sie, um Ihre Long/Short-Strategie umzusetzen? Nutzen Sie OTC-Strukturen?

Tandberg-Johansen: Wir parken Kapital in Staatsanleihen aus OECD-Ländern. Den Aktienanteil realisieren wir über Return-Swaps mit der Credit Suisse. ETFs und auch Futures nutzen wir zwar gelegentlich, haben derzeit aber keine offenen Positionen mit diesen Instrumenten.

Schütz: Was sind die wichtigsten Kriterien für Sie, wenn es darum geht, eine Aktie zu kaufen oder zu shorten?

Tandberg-Johansen: Jedes Mitglied unseres Teams schaut auf dieselben Kriterien bei der Auswahl von Investments. Wir betreiben Bottom-Up-Stockpicking und unser Prozess beruht auf den Säulen Anlagethema, der Schaffung von Werten, Bewertung und Momentum. Wenn überhaupt noch ein anderer Aspekt in unseren Anlageprozess herein spielt, dann ist das der GARP-Ansatz. Lassen Sie mich auf die vier Säulen einzeln eingehen. Um zu überprüfen, ob ein Investment geeignet ist, Werte zu schaffen, schauen wir in erster Linie auf das Management. Uns interessiert der Track Record des gesamten Vorstandes und die relative Performance innerhalb des Sektors. Eintrittsbarrieren, die Produktnachfrage und andere Kriterien wie die Knappheit der Einsatzfaktoren. Bei der Bewertung setzen wir darauf, künftige Entwicklungen dadurch voraus zu sehen, indem wir Werte früh erkennen. Beispielsweise investieren wir auch in Titel, die keine eindeutigen Trends vorweisen oder in der Vergangenheit keine großen Werte geschaffen haben. Wichtig ist dabei, dass wir in der Tiefe Werte entdecken, die durch künftige Entwicklungen wie Unternehmenszusammenschlüsse, Managementwechsel oder einen anderen Einsatz von Kapital im Unternehmen gehoben werden können. Im Bereich des Momentums schauen wir auf kurzfristige Änderungen beim Gewinn und auf die Erwartungen des Marktes. Manche Unternehmen und Branchen weisen auch ein großes Preismomentum auf, das unsere Strategie beim Einstieg oder beim Verkauf einer Position beeinflusst. Da wir die gesamte Wertkette innerhalb des TMT-Sektors abdecken, finden wir manchmal Diskrepanzen zwischen unseren eigenen Erwartungen und denen des Marktes. Wenn die Chancen die Risiken überwiegen, passen wir unser Portfolio an. Da solche Situationen oftmals für hohe Volatilitäten sorgen, nutzen wir diese Phasen für den Einstieg.

Schütz: Da sind wir schon beim nächsten Thema. Wir managen Sie das Beta ihres Fonds? Gibt es eine Top-Down-Dominanz durch Index-Derivate oder ist die Volatilität bei Ihrem Fonds das Ergebnis ihres Investmentthemas und der Aktienauswahl?

Tandberg-Johansen: Wir haben keine Top-Down-Dominanz im Portfolio. Die Volatilität ist das Resultat unserer Aktienauswahl. Da der Fonds marktneutral eingestellt ist, setzen wir uns dem Marktrisiko mit +/- 20% aus. Selten liegt dieser Wert allerdings oberhalb von zehn Prozent. Wir sehen unsere Bruttorisiken zwischen 130 und 200 Prozent.

Schütz: Gibt es eine unabhängige Risikokontrolle und in welchem Maß kann diese auf die Zusammensetzung des Portfolios einwirken?

Tandberg-Johansen: Ja, wir haben eine entsprechende Abteilung, die bei uns direkt dem CIO unterstellt ist. Das Team hat die Risiko-Parameter im Blick, kann das Portfolio aber nicht komplett umkrempeln. Bei uns gibt es keine harten Stop-Loss-Limits. Wenn eine Position ins Minus läuft, schauen sich der CIO und ich die Position an. Wir können dann auch über Anpassungen beim Risiko entscheiden. Grundsätzlich gilt, dass wir jede Situation für sich betrachten. Es gibt keine starren Regeln.

Schütz:
Sie setzen bei Ihrer Strategie auf starke Anlagethemen. Was sind die stärksten Trends in ihrem Portfolio?

Tandberg-Johansen: Unser Team ist auf der Suche nach langfristigen Trends im TMT-Universum. Dabei suchen wir Titel, die am besten positioniert sind und Titel, bei denen die Aussichten am schlechtesten sind. Die TMT-Sektoren zeichnen sich dadurch aus, dass sich rentable Geschäftsmodelle schnell abnutzen oder wandeln. Diesen Wandel zu verstehen ist ein maßgeblicher Teil unseres Investment-Ansatzes. Für uns sind Smartphones, Cloud-Dienste, Neue Gaming-Plattformen, die Rolle von Microsoft, Apple und Google bei neuen TV-Standards und Soziale Netzwerke die Megatrends der Branche.

Schütz: Besten Dank für das Gespräch!


Zu unseren Technologie-Fonds:
DNB TMT Absolute Return (LU0302296495)
DNB Technology (LU0547714526)


PDF des Original-Interviews (TIAM, Ausgabe 03/2012)

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